Griechischkurs für Anfänger (A1)
in einem kykladischen Landhaus mit Blick auf das ägäische Blau.
Möchten Sie ihren Herbsturlaub einmal anders verbringen? Wie wäre es mit einem abwechslungsreichen Sprachkurs bei einer Muttersprachlerin?
Auf den Spuren der kykladischen Kultur und Sprache möchte dieser Kurs ihnen die Möglichkeit bieten, etwas Neues zu entdecken. Unter fachlicher Aufsicht führt Sie Maria sehr spielerisch und in einem abwechslungsreichen Unterrichtsstil an die neugriechische Sprache heran. Im Rahmen der kommunikative Lernmethode werden Sprachgefühl und Sprachbewusstsein gefördert. Ein Auswahl von Spielen, Rätseln, Analysen von authentischen Texten (Reklamen, Literatur, Liedertexte etc.), Rollenspiele u.a. werden ihnen den Alltag der Griechischen Kultur nahe bringen.
Über die Lehrerin
Maria ist eine erfahrene Neugriechisch-Lehrerin, kommunikativ und begeistert davon, Sie in ihre Muttersprache und Kultur einzuführen.
Der Unterricht findet statt vom:
30.09.2018 bis 6.10.2018
mit je 4 Std. bei einem Gesamtumfang von 20 Unterrichtseinheiten, in einer Gruppe von maximal 9 Personen.
Sunday
30/09/2018 |
Monday
01/10/2018 |
Tuesday
02/10/2018 |
Wednesday
03/10/2018 |
Thursday
04/10/2018 |
Friday
05/10/2018 |
Saturday
06/10/2018 |
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09:00 – 13:00 | 09:00 – 13:00 | Frei | 09:00 – 13:00 | Frei | 09:00 – 13:00 | 09:00 – 13:00 |
Der Gesamtbetrag für die Teilnahme im Herbst Intensiv Sprachkurs Griεchisch hängt vom Teilnehmerzahl und Unterkunftstyp ab und setzt sich demnach wie folgt zusammen:
6 - 9 Teilnehmeranzahl
- Unterricht (20 Stunden)
- Unterkunft im Doppelzimmer
- ODER
- Unterricht (20 Stunden)
- Unterkunft im Einzelzimmer
3 - 5 Teilnehmeranzahl
- Unterricht (20 Stunden)
- Unterkunft im Doppelzimmer
- ODER
- Unterricht (20 Stunden)
- Unterkunft im Einzelzimmer
1 - 2 Teilnehmeranzahl
- Unterricht (20 Stunden)
- Unterkunft im Doppelzimmer
- ODER
- Unterricht (20 Stunden)
- Unterkunft im Einzelzimmer
Im Preis inbegriffen sind
20 Unterrichtsstunden, aufgeteilt in 5 Tage (jeweils 4 Unterrichtsstunden täglich).
Entsprechenden Unterrichtsmateriallien für den Kurs.
Während des Unterrichts werden Kaffee, Kraütertee sowie ein traditionelles Häppchen mit frischen Zutatten vom unserem Farmhausangeboten.
Unterkunft für 7 Tage im Chroussiano Farmhouse.
Ein Willkommenskorb gefüllt mit unserem organischen Produkten direkt aus dem Farmhaus und einer Auswahl lokalen traditionellen Produkten. Damit können Sie eine Menge kleine Mahlzeiten, nach dem griechischen Rezepten zubereiten die wir speziell für Sie in einfachen griechisch bereitgestellt haben.
Im Preis nicht inbegriffen sind
Fähre und Flugtickets
Transportkosten vom und zu Chroussiano Farmhouse. Wir empfehlen Ihnen die Vermietung vom Auto oder Scooter während Ihrer Unterkunft. Deswegen haben wir für Sie spezielle Angebote beim vetraulichen Vermietungsagenturen gesichert.
Teilnahmekosten für optionalen Aktivitäten
Hauptmahlzeiten
In der folgende Tabelle werden die Raüme und die Unterkunftsmöglichkeiten dargestellt. Klicken Sie auf den Namen des Zimmers, um das Foto zu sehen.
Einrichtungen | Typ | Zimmer1 | Zimmer2 | Dachhaus | Geeignet anz.Personnen | Bad/WC |
---|---|---|---|---|---|---|
Eucalyptus Studio | Einzelstudio 46 qm |
1 Doppelbett & 1 Couchbett |
– | – | 1-2 Personnen | 1 |
Lavender Cottage | Einzelstudio 60qm |
1 Doppelbett | – | 2 Einzelbetten | 2-4 Personnen | 1 |
Bougainvillea House | Einzelstudio 100qm |
1 Doppelbett | 2 Einzelbetten | 1 Doppelbett | 3-6 Personnen | 2 |
- Wenn Sie in einer Gruppe reisen, können Sie allein oder zusammen in einem oder mehreren unseren Haüsern Unterkunft finden, entsprechend der Grösse Ihrer Gruppe.
- Wenn Sie allein verreisen, können Sie in einem der drei vorhandenen Haüser übernachten, wo Sie die/das Badezimmer und die Küche mit anderen Teilnehmer teilen.
- Falls Sie möchten das komplette Haus für sich haben, errechnetsichder Gesamtpreis laut dem offiziellen Preiskatalog vom Chroussiano Farmhouse.
- Falls Sie den Zimmer bzw. das Haus mit Freunde oder Verwandte teilen möchten, die nicht im Kurs teilnehmen wollen, fällt für die ein normaler Tagespreis pro person.
Fristantrag fur die Teilnahme im Kurs
Damit Sie einen Platz sichern können, müssen Sie den Antrag bis zum
Freitag 31.08.2018
ausfüllen und 20% des Gesamtpreises vorauszahlen
Für weitere Informationen
Freiwillige Aktivitaten
Wir haben ein wöchentliches Programm zum intensiven Erlernen der griechischen Sprache entworfen, das gleichzeitig den Lernenden die Möglichkeit anbietet, sich unter der hellen, kykladischen Sonne zu erholen,die Schönheiten der Insel zu entdecken, im blauen Wasser der Ägäis zu schwimmen und mit den Einheimischen auf Griechisch zu kommunizieren. Aus diesem Grund haben wir die folgenden Aktivitäten ausgesucht, die wir Ihnen vorschlagen.
Wandern
(€50/person)
Wandern Sie auf den wunderbaren Fußwegen von Apano Meria (Natura 2000 Gebiet) auf Syros, mit der Anleitung von einem erfahrenen Führer, der Ihnen Informationen über die Geschichte, die Sehenswürdigkeiten, die Traditionen und die Natur der Insel gibt, die man in keinem Buch finden kann. Die Fußwege führen zu einzigartigen Stränden. Die Führung kann sowohl in Griechisch als auch in Deutsch stattfinden.
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Erfahrungsbasiertes Kochseminar mit Kräutern
(€55 – €90/person)
Kochen auf dem Chroussiano Bauernhof ist eine Reise durch die Zeit, indem man die Geschichte und die Kultur in seinem Teller hat und die griechische Gastfreundschaft vom Feinsten genießt.Nachdem man um den Bauernhof herum wilde Kräuter gesammelt hat, wird die Kocherfahrung interessanter und kreativer.Maria ist nicht nur eine ausgezeichnete Köchin, sondern auch eine erfahrene Ernährungswissenschaftlerin. Sie ist äußerst kenntnisreich über wildes Grünzeug, Blumen und Kräuter und ihren Gebrauch zum Kochen und zur natürlichen Medizin. Der Preis beinhaltet die Rohstoffe, das Wandern zum Sammeln der Kräuter, den Kochunterricht, bei dem die Lernenden selbst kochen, wie auch das Essen, das man mit einem Glas Biowein der „Chroussiano Farmhouse“ genießen kann.
Der Unterricht ist auf Griechisch und, wenn nötig, wird ins Deutsche übersetzt.
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Feldenkrais Retreat
(Individuelle Sitzungen: €50/person, Gruppenunterricht: €20/person)
Es können nach Vereinbarung individuelle oder in Gruppen Feldenkrais Sitzungen auf dem Bauernhof aus einer erfahrenen Practitioner organisiert werden.
Tages Kreuzfahrt
(€25/person)
Wenn Sie kein Wander-Fan sind, möchten aber trotzdem einen weniger anstregenden Weg zu den einzigartigen Stränden von Apano Meria, könnten wir eine Tages-Kreuzfahrt auf einem Rennboot organisieren, das neben die Küste segelt und Ihnen die Chance gibt, die schönen, kleinen, einsamen Sandstrände mit kristallklarem Wasser zu sehen
Historische Informationen über Syros
Die Insel Syros (griech.: Σύρος) ist eine Insel der Kykladen, fast mitten im Ägäis gelegen, 84 km² groß und bis zu 442 m hoch. Hauptstadt ist seit 1833 Ermoupolis (griech.:Ερμούπολη), die ebenfalls Hauptstadt der Kykladen und Sitz der Verwaltung für diesen Bereich ist.
Syros war an der Schaffung der Kykladische Zivilisation (von 2700-2300 bzw. 2300-2200 v.Chr) beteiligt. In zweiten Jahrtausend v. Chr. soll die Insel von Phöniziern besiedelt worden sein. Später gewannen die Kreter die Kontrolle über die Ägäis. Seit die Mitte des 16. Jh. v. Chr., nach dem Ausbruch des Vulkans von Santorini, bis Mitte des 15. Jh. v. Chr. brachten die Mykener die Kykladen unter ihre Kontrolle. Homer erwähnt in der Odyssee den Namen der Insel mit “Syrii“ und ihre Lage in der Nähe von Delos.
Im 7. Und 6. Jh. v. Chr., für die Kykladen eine Zeit der Blüte, galt Syros als arme und unbedeutende Insel. Während der Meder-Kriege unterwarf sich Syros den Persen, trat jedoch ab 478 v.Chr., zusammen mit anderen Kykladeninseln, dem Ersten Athener Bund bei. Es wurde zu einem autonomen Teilstaat mit Parlament und Gemeinderat, war jedoch den Athenern tributpflichtig. Nach der Schlacht von Charoneia (338 v. Chr.) wurden die Kykladen den Makedonen unterworfen. Syros erholt sich wieder in der hellenistischen Zeit (332-65 v. Chr.). Während der Römerzeit (184 v. Chr. – 324 v. Chr.) lag die Hauptstadt von Syros an der Stelle des heutigen Ermoupolis.
Mit dem Ende der antiken Welt versanken die Kykladen in der Bedeutungslosigkeit. Der Niedergang der antiken Stadt ging seit dem 3. Jh. n. Chr. mit Überfallen der Barbaren einher und später mit immer häufiger werdenden Überfallen von Piraten, die fast ein Jahrtausend lang die Ägäis verunsicherten.
In byzantinischer Zeit (330 -1453 n. Chr.) ist das mittlerweile christliche Syros, zusammen mit den anderen Kykladen-Inseln, Teil des Verwaltungsbezirks der Ägäis. Zu Beginn des 13. Jh., nach der Einnahme von Konstantinopel durch die Kreuzritter (1204 n. Chr.), wurde Syros, wie auch anderen Inseln von dem Leteinern beherrscht und Teil des Herzogstums von Naxos, das der Venezianer Marco Sanudo gründete. Etwas eher wurde auch Obersyros (Ano Syros, griech.: Άνω Σύρος) besiedelt. Während der Lateiner-Herrschaft nahm die Bevolkerung den katholischen Glauben an.
Im 15. Jr. wird das Herzogtum der Ägäis praktisch zum Protektorat Venedigs. Mit der Eroberung von Syros und anderen Inseln durch den berühmten Hairedin Barbarossa in Jahre 1537, Oberbefehlshaber der osmanischen Flotte, gewannen die Osmanen die Hoheit über das Herzogtum, das 1579 endgültig gelöst wurde.
Die Verhandlungen der Vertreter von Syros und den Kykladen mit Sultan Murat III im Jahr 1579 führten zur Gewährung bedeutender Privilegien an die Inseln: Verminderung der Steuerlast, vollkommene Religionfreiheit, Anerkennung der Schiedsgerichte zwischen Christen, Verbot der Niederlassung von Jenitcharen auf der Insel. Inzwischen waren die Katholiken des osmanischen Reiches nach der Unterzeichnung des ersten bilateralen Vertrags zwischen Frankreich und der Hohen Pforte 1535 unter den Schutz der Franzosen gestellt worden, wobei es jahrhundertelang bleiben sollte. Kapuziner ließen sich 1635, Jesuiten 1744 auf Syros nieder.
Nach dem Ende der türkisch-venezianischen Kriege der zweiten Hälfte des 17. Jh. und der Pest, die Syros im Jahr 1728 heimsuchte, begann eine Periode wirtschaftlichen Aufschwungs, der im gesamten ägäischen Raum an der Schwell vom 18. Zum 19. Jh. seinen Höhepunkt erlebte.
Zwischen 1750 und 1820 verdoppelte sich die Bevölkerung der Insel von 2000 auf ungefähr 4000 Einwohner. Die Piraterie ging zurück, der Umschlag im Hafen stieg an. Die Bewohner der von Landwirtschaft und Viehzucht lebenden Siedlung begannen, sich dem Weinhandel, einige auch der Seefahrt zu windmen. Diese günstigen Bedingungen, das andere Dogma, die Halbautonomie und der Schutz, den die bilateralen Verträge gewährten, führten dazu, daß die Bewohner von Syros beim Beginn des griechischen Freiheitskampfes 1821, eine neutrale Position einnahmen.
Die einheimische Bevölkerung wollten eigentlich ihre Neutralität bewahren und die Händler-Flüchtlinge keinerlei Beschränkungen oder steuerliche Belastungen ihrer Unternehmen wünschten. Syros unterstützte trotzdem mit Steuern, Zollabgaben und obligatorischen Spendensammlungen finanziell den griechischen Befreiungskampf.
Sehr schnell zeitigte diese Neutralität der Bewohner von Syros unerwartete und weitreichende Folgen. Verschont von den Kriegswirren, wurde der Hafen von Syros zum sichersten Zufluchtsort in der unruhigen Ägäis. Hierher flüchteten bereits 1821 die ersten Flüchtlinge aus Smyrna und Kydonies, als dort die Vertreibung der Griechen begann, aber auch aus Chios, vor der Katastrophe von 1822. Sie wurden von den Einheimischen in Obersyros in Häusern und Kirchen aufgenommen. Als der Flüchtlingsstrom mit der Ankunft der Flüchtlinge aus Klein-Asien, Rhodos, Kreta und Samos jedoch zunahm, begannen sie auch in den kleinen Gassen zu wohnen.
Im April 1822 zwangen die Katastrophe von Chios, die Vertreibung und die Masseker an der wehrlosen Bevölkerung plötzlich 10.000 Menschen zur Flucht. Die meisten kamen nach Syros, weil die Insel Sicherheit bot, zental lag und einen guten Hafen hatte. Die scharfsinnigen Händler aus Chios haben schnell ihre Handerls-Netz mit Syros als Zentrum umstrukturiert.
1824 führten die Katastrophe von Psara, die Einnahme von Kassos und die Niederschlagung des Aufstands von Kreta, zu einer neuen noch größeren Flüchtlingswelle Richtung Syros.
Als die ersten Flüchtlinge kamen, gab es am Hafen nur weinige Gebäude. 1821-1822 wurden die ersten Häuser gebaut. 1824 wurde die erste Kirche, die Metamorphose, von den Flüchtlingen gebaut.
Nach der Katastrophe von Smyrna 1922 kam die letzte Flüchtlingswelle aus Kleinasien. Die Fabriklöhne waren reizvoll, und erst 1929 begann der Bau der Flüchtlingssiedlung von Xirokambos.
Die Krise von 1929-1932 sowie die anschließenden Beschränkungen in der Devisen – und Handelspolitik sorgten für neue Probleme in der Industrie.
Kurz vor dem zweiten Weltkrieg setzte die Schließung der Fabriken ein, und der Hafen erstarb. Als 1936 in der Stadt ein deutscher Film gedreht wurde, wurden leere Fässer vor dem verlassenen Zollhaus gestapelt, um „ein Bild der Handelsbewegung im Hafen zu geben“. Die Arbeitslosigkeit wurde zum größten Problem der Stadt. Mehr als 1.000 Menschen kamen zur damals ins Leben gerufenen Armenspeisung.
Die italienische Besatzungsmacht landete Anfang Mai 1941 auf Syros, im September 1943 fiel die Insel in die Jurisdiktion der Deutschen. Die bescheidene Agrarproduktion wurde wie auch die zuvor geschlossenen Fabriken beschlagnahmt. Im Winter 1941-1942 starben zahlose Menschen am Hunger.
Gegen Ende des Krieges wurden Neorio, der Club (griech.: Λέσχη Ελλάς), das Telegrafenamt, das Zollamt und andere Gebäude bombardiert.
Zwischen 1951 und 1971 schlossen die meisten Fabriken, und die Stadt verlor 20% ihrer Bevölkerung durch Auswanderung. 1971 hatte sich ihrer niedrigsten Stand erreicht: 13.000 Bewohner. Bis 1990 wurden auch die letzten Garnspinnereien geschlossen. Neorio, seit 1970 ausgebaut, war für den Großteil der Bevölkerung der einzige Beschäftigungsort.
Die Verbesserung von Wirtschaftslage und Lebensstandard in Griechenland seit den 80er Jahren haben den Inlandstourismus gestärkt.
Heute ist Syros wieder auf dem aufsteigenden Ast und entwickelt sich zu einem Zentrum des internationalen Fremdenverkehrs.
Ermoupolis, die Entstehung einer Stadt
1822 wurde eine neue Siedlung am Hafen gegründet. 1826 hat die Siedlerversammlung über den Namen der Stadt beschlossen und zwar Ermoupolis.
1828, bei der ersten Volkszählung hatte Ermoupolis ungefähr 13.800 Bewohner. Ein Drittel der Gesamtbevölkerung stummte aus Chios, ein Fünftel aus Smyrna und Kydonies. Es wurden auch 200 Ausländer gezählt.
Die Bevölkerung, 1850 etwa 20.000 vermischte sich nun mit Auswanderern aus verschiedenen Teilen des unabhängigen Griechenlands. Zehn öffentliche und acht Privatschulen für Jungen und Mädchen hatten einen exzellenten Ruf. Die erste Theatersaison wurde 1826 gefeiert, italienische Ensembles führten die Opern jener Zeit auf. Clubs, Vereine, Musikcafés, 4-5 Zeitungen und eine reiche verlegerische Tätigkeit waren Zeichen eines kulturellen Blühens der Stadt.
Die Industrialisierung von Ermoupolis
1830 wurde der Hafen von Syros zum zentralen Umschlagsplatz für Handelsgüter im östlichen Mittelmeerraum, während sich die Ermoupoliten schnell auf den Handel mit Stoffen, Seide, Leder und Eisen einließen. Zusammen mit dem Handel gediehen auch Industrien, die Werft und die öffentlichen Arbeiten.
Neorion, die Werft von Syros, spielte beim Wiederaufbau der griechischen Handelsflotte eine entscheidende Rolle.
Das Gerbereigewerbe erlebte einen enormen Aufschwung, und syrianische Schuhsohlen wurden auf den gesamten Balkan und die Türkei exportiert.
Handwerker und Handwerkerstraditionen aus dem gesamten östlichen Mittelmeerraum trafen sich hier.
Mitte des 19. Jh. Stand Ermoupolis auf seinem Hohepunkt. Ein Athener beschrieb 1856 “das gesamte Ermoupolis” als „eine grenzenlose Industrieanlage“.
1875 gab es schon 20 maschinenbetriebene Werkstätten: Mühlen, Glasbläsereien, Garnspinnereien, Seilereien, Farbenfabriken, Loukoumi-Fabriken etc.
Der Wachtumskreislauf war mit der Gründung der ersten Industriebetriebe (1860-1870) abgeschlossen. Es folgten Jahre der Rezession. Die erste längere Krise der ermoupolitischen Wirtschaft stellte sich in den 80er Jahren des 19. Jh. mit dem Untergang der Segelschiffahrt ein, der Anlegung anderer Häfen, vor allem des Hafens von Piräus, und den politischen Umwälzungen in der weiteren Region, womit die Balkan- und Ostmärkte für Syros nicht mehe zugänglich waren. Der Transithandel war praktisch gleich Null -Ermoupolis blieb jedoch noch einige Jahrzehnte lang wegen der besonderen Beziehungen nach Manchester zentraler Tuchmarkt. Der Holzschiffbau wurde eingeschränkt. Die traditionellen Handwerksbetriebe fielen dem fortgeschrittenen industriellen Kapitalismus zum Opfer. Ein soziales Gewitter zog auf – 1879 gab es die ersten Streiks- und viele Handwerker verließen die Stadt.
Ein Aufwärtstrend zeichnete sich in den letzten Jahren des 19. Jh. ab, als sich neue Wirtschaftsbereiche öffneten. In wenigen Jahren wuchs eine Industriestadt aus den brachliegenden Handelskontoren, eine kleine „Baumwollstadt“, denn mehr als 40 Fabriken waren baumwollverarbeitende Unternehmen. Gleichzeitig waren die ermoupolitischen Großkaufleute am Aufbau der ersten griechischen Dampfschiffsflotte beteiligt. Die Versorgung der Dampfschiffe mit Kohlen hat den Hafen und die Werkstätten wiederbelebt.
Ein deutsches Handwerkerpaar, Joseph und Clara Käfer, haben um 1890 offenbar sehr dazu beigetragen, dass die Strickerei in Ermoupolis Fuß fassen konnte.
Mit dem neuen Profil einer Industriestadt erlebte Ermoupolis noch viele Jahrzehnte eine blühende Wirtschaft. Jedoch hat sich das Stadtbild nach und nach geändert. Der kosmopolitische Stil, der Stolz und die Unabhängigkeit der Unternehmer verblaßten, die Zahl der Auslander nahm ab. Ermoupolis verwandelte sich langsam in eine typische griechische Provinzstadt. In der Öffentlichkeit wurden konservative Töne angeschlagen, um der Abwanderung nach Athen entgegenzuwirken. Paternalistische Verhaltensmuster bestimmten die Arbeitsverhältnisse, während die Probleme der Arbeiterschichten wegen der dürftigen Löhne zunahmen. Nach dem ersten Weltkrieg war die Stadt in allen Bereichen von der zentralen Macht abhängig.
Obersyros v. Ermoupolis, zwei Welten
Die katholischen Einwohner von Syros –die sogenannten Frankosyrianer- haben die ersten Flüchtlinge zwar aufgenommen, aber begegneten den Neuen zurückhaltend. Sie haben die Gründung einer einheitlichen Stadt, die von den Ermoupoliten vorgeschlagen worden war, nicht zugestimmt. Sie gründeten 1834 ihre eigene Stadt, zu der der gesamte Rest der Insel gehörte. Dadurch entstanden zwei Welten, die sich nicht nur durch ihr religiöses Dogma, sondern auch durch wirtschaftliche und kulturelle Unterschiede von einander anhoben.
Mit der Zeit jedoch wurden die Wirtschaftsbeziehungen zwischen den beiden Siedlungen enger. Heute ist die Osmose der beiden Städte in hohem Grad erreicht.
Das Stadtbild von Obersyros hat die typischen Kennzeichen der mittelalterlichen Siedlungen, die um oder in einer Burg gewachsen sind. Von Kamara (die heutige Hauptzufahrt) aus ist deutlich zu erkennen, wie die dicht aneinandergereihten Häuserfluren einen Schutzwall bilden.
In diesem geschützten Raum haben sich die Auswanderer aus verschiedenen Regionen des Westens während der Vorherrschaft der Lateiner (1286-1494) und die Bewohner der Insel, die von früheren Zeiten her dort geblieben waren, niedergelassen.
Auf dem höchsten Punkt des Hügels steht die Kirche des Heiligen Georgs (griech.: Άγιος Γεώργιος). Ihr heutiges Bild erhielt sie während der Reparaturarbeiten 1832/34.
Auf dem Land
Es gab auf Syros vor der Revolution (1821) keine zweite Siedlung, die an Große und Anlage Obersyros hätte standhalten können.
Es gab zwar im syrianischen Hinterland winzige Streusiedlungen und alleinstehende Bauernhöfe, die sogenannten “Thimonies”, zur Nutzung vor Ort, also bei den Feldern und Ställen.
Dabei handelt es sich um Wohnhäuser, Lager, Stallungen, Dreschplätze usw. Solche kleinen Siedlungen und Einheiten sind sowohl im bergigen Nordteil der Insel, dem Apano Meria (Oberland), als auch in den Niederungen im Süden und Westen zu finden.
Nach der Gründung von Ermoupolis wurden Ortschaften Piskopio, Talanda, Parakopi, Chroussa, Dellagrazia zu Sommersiedlungen, wo die reichen Syrianer ihre Villen bauten.
Chroussa
Chroussa war eine wasserreiche grüne Sommerfrische der Ermoupoliten. In Pinienhain am Hang mit den Villen beeindruckt die Gestaltung der Grundstücke. Pavillions, Zisternen und Terassengärten umgeben die Villen.
Hier hat der avantgardistische Dichter und Vertreter des Surrealismus Nikolas Kalas (Kalamaris) (Lausanne 1907-New York 1988) die Sommer seiner Kindheit verbracht.